Hofrat und Obriststallmeister Carl Wilhelm Axel von Mardefeld

Das Markgrafen-Museum Ansbach zeigt in seiner ständigen Ausstellung das Gemälde des ansbachischen Hofmalers Johann Michael Schwabeda, welches den markgräflichen Hofrat und Obriststallmeister Carl Wilhelm Axel von Mardefeld darstellt. Martin Krieger beschreibt in seinem Buch Die Ansbacher Hofmaler im 17. und 18. Jahrhundert das Bildnis wie folgt: „Brustbild nach vorn. Der Dargestellte trägt gepuderte Perücke mit Schläfenrolle und Nackenschleife. Über der hellen gemusterten Weste silbergestreifter Rock. Band und Stern des Roten Adlerordens, ein weiteres Ordenskreuz auf der linken Brustseite.“

Axel von Mardefeld mit dem Ordenskreuz zum goldenen Adler. Stifterin des Ordens war die Markgräfin Friederike Louise. Foto: Jim Albright jr.

Tatsächlich wird Carl Wilhelm Axel von Mardefeld in dem offiziellen ansbachischen Hofkalender auf das Jahr 1781 als Chef der Obrist=Par-Force-Jägermeisterey aufgeführt: Sr. Excellenz, Herr Geheimer Rath, Obrist=Stallmeister der Fürstenthümer ober= und unterhalb Gebürgs, auch Ober=Amtmann zu Windsbach, Cl. Heilsbronn, Merkendorf und Waizendorf, Carl Wilhelm Axel von Mardefeldt, Par-Force-Obrist=Jägermeister, dann des erneuerten Hochfürstlichen Brandenburgischen rothen Adler=Ordens Ritter.

Was dabei freilich fehlt, ist die Aufführung des weiteren Ordenskreuzes. Während der Hofmaler dieses Ordenskreuz darstellt, fehlt die Nennung im Hofkalender. Wie Arno Störkel in seinem Vortrag Die Orden der Markgrafen vor dem Verein der Freunde Triesdorf und Umgebung am 4. April 2025 im vollbesetzten Nebenzimmer des Gasthauses Eder zu Triesdorf überzeugend darlegte, handelte es sich dabei um den goldenen Adlerorden. Stiferin dieses Ordens war demnach die Markgräfin Friederike Louise und als Ordenskirche fungierte die Hofkirche Unterschwaningen. So ist es auch kein Wunder, dass der Adler auf der Spitze des Orgelprospekts in der Hofkirche Unterschwaningen weder rot (Brandenburg) noch schwarz (Preußen), sondern golden auf rotem Grund ist.

Die Hofkirche Unterschwaningen fungierte gleichzeitig als Ordenskirche des Ordens zum goldenen Adler. Foto: Ulrich Kalthoff

Welche Beziehung hatte jetzt der Obriststallmeister von Mardefeld zur Markgräfin? Die Sache ist einfach: Die Markgräfin war gleichzeitig Eigentümerin des herrschaftlichen Brauhauses zu Weidenbach und der Mardefeld war zugleich Eigentümer der Gastwirtschaft am Weidenbacher Torhaus. Es ist also zu vermuten, dass der Orden der Markgräfin den Bierliefervertrag besiegelte und somit sicherstellte, dass der Mardefeld künftig in seinem Gasthaus tatsächlich ausgezeichnetes Bier ausschenkte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert