Geschichte der Landwirtschaftsausbildung in Triesdorf

Am Sonntag, 25. Juni 2023 feiern die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf mit einem Festakt inkl. Festvortrag um 10 Uhr in der Alten Reithalle ihr 175-jähriges Bestehen. Tatsächlich hat die Landwirtschaftausbildung in Triesdorf eine wesentlich ältere Tradition. Im Jahre 1730 – also vor fast 300 Jahren – ließ Markgraf Carl Wilhelm Friedrich vom Brandenburg-Ansbach in Triesdorf ein Gestüt einrichten, zehn Jahre später folgte die Rinderzucht. In der Menagerie wurde eine Geflügelzucht betrieben. Sein Sohn und Nachfolger Markgraf Alexander begründete in Triesdorf später noch eine Schäferei.

Johann Bernhard Fischer berichtet davon in seiner Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg=Anspach: „Markgraf Carl Wilhelm Friedrich legte im Jahr 1730. die Stuterei und Fohlenzucht an, und führte das Falkenhaus nebst einen neuen Anbau am Schloß, desgleichen die Husarenkaserne und das Menageriehaus auf, und unter der ietzigen beglückten Regierung wird dieser in einer vortrefflichen Lage befindlicher Ort mit iedem Jahr verschönert.“ (Ansbach 1787, Bd. 2, S. 43; Nachdruck 2008).

Während die Pferdezucht eine rein fürstliche Einrichtung war, zielten die Rinderzucht und die Schafszucht auf die bäuerliche Lebenswirklichkeit. Tatsächlich waren Rinder und Schafe für die Landwirtschaft wesentlich bedeutsamer als die Pferdezucht. Rinder und Schafe waren für die Düngung der Wiesen und Felder maßgeblich. Die Pferdeäpfel fand der Bauer als Dünger schädlich. Dies erklärt Johann Friedrich Mayer in seinem Lehrbuch für die Land= und Hauswirthe in der pragmatischen Geschichte der gesamten Land= und Hauswirtschafft des Hohenlohe Schillingsfürstlichen Amtes Kupferzell:

„Also gedacht, und noch dazu genommen, daß das Amt mit keinen Frohndiensten beschwert ist, iedes Dorf und Weiler, kleine Gemarkungen, und darauf gar keine Steine, Steigen oder Berge hat: so verabscheut der Bauer alle Pferde. Kaum ein halb Dutzend Pferde sind in dem Amt zu finden. Man will das Verderben eines Bauren schon daher voraussehen, wann er seine Ochsen abschaffet und sich Pferde ankaufet. Den Pferddung hält man für die Felder nicht nur für wenig nützlich, sondern so gar noch da und dorten für schädlich.

Das Vieh unsrer Bauren bestehet also, wo nicht ganz alleine, doch allezeit hauptsächlich im Rindvieh; dazu kommen bei iedem Hofe, etwa noch 6. 8. 10. oder 12 Schaafe, etliche Schweine. Von diesen beeden ersten Vieharten erwartet der Bauer den wichtigsten Gewinn, und zwar vornehmlich durch den von ihnen abfallenden Dung.“ (Nürnberg 1773, S. 116; Nachdruck 1980).

In Triesdorf ist diese Wertschätzung bis heute ablesbar. Hier werden die Rinderzucht und die Schafszucht zu Lehrzwecken betrieben. Die Pferdezucht hingegen findet in Triesdorf praktisch nicht statt. Lediglich ein Pferdetag, welcher jährlich in der Alten Reithalle als Veranstaltung abgehalten wird, verbindet Praktiker mit Menschen aus der Landwirtschaftsausbildung.

Das Weihnachtsmärchen der Lady Craven

TRIESDORF – Es war der populäre Eulenspiegel Verlag für Satire und Humor aus Ost-Berlin, der 1982 das Buch der englischen Schriftsstellerin Lady Elizabeth Craven mit Nachwort unter dem Titel Anekdote aus der alten Familie als Nachdruck neu herausgab. Die deutsche Originalausgabe erschien 1781 in der Messestadt Leipzig im Schwickertschen Verlage als Weihnachtsmärchen. Leider stellte sich der Bearbeiter Gerhard Steiner über 200 Jahre später nicht die entscheidende Frage, wie denn dieser unerhörte Vorgang ursprünglich vor sich ging. Eine bis dato in Deutschland unbekannte englische Aristokratin, die mit einer Satire über Deutschland in den deutschen Markt einsteigt.

Lady Craven, die spätere Markgräfin von Ansbach-Bayreuth
Die englische Schriftstellerin Lady Elisabeth Craven, die spätere Markgräfin von Brandenburg-Ansbach und Bayreuth.

In seinem Nachwort erzählt Gerhard Steiner dafür lang und breit das Leben des Johann Carl Wezel, indem er den Übersetzer vorstellt: „Der die vorstehende Geschichte als Übersetzer dem deutschen Publikum zugänglich machte, war selbst ein vielseitiger und bedeutender Dichter: Johann Karl Wezel. (Berlin [Ost] 1982, S. 77). In Steiners Erzählung soll also Wezel das schon 1779 in London erschienene Buch zufällig gefunden, übersetzt und veröffentlicht haben – und das alles, ohne die Autorin gekannt zu haben. Dies erscheint ziemlich unwahrscheinlich, hat doch eben dieser Wezel ein paar Jahre später die Briefe der Lady Craven über eine Reise durch die Krimm nach Konstantinopel ebenfalls übersetzt, die wiederum in der Buchstadt erschien: Leipzig, bey Paul Gotthelf Kummer, 1789.

Johann Carl Wezel ist englischer Übersetzer

Es ist Beatrix Langer, die in ihrer Biografie über den großen Schriftsteller Jean Paul anmerkt: „Spätestens 1789 las (Johann Paul Friedrich) Richter Lady Cravens Briefe über eine Reise durch die Crimm nach Konstantinopel. Dieselbe Lady Craven spielte ab 1785 als Mätresse des Markgrafen Karl Alexander in der Landesgeschichte von Ansbach-Bayreuth eine gewichtige Rolle.“ (München 2013, S. 545). Wezel war also ein Bekannter von Jean Paul und arbeitete als englischer Übersetzer. Wahrscheinlich um sich neuen Stoff zu besorgen, reiste er nach England. „[Johann Carl] Wezel, der Leiziger Swift, verdiente sein Brot als Übersetzer aus dem Englischen. Er hatte (mit großer Wahrscheinlichkeit) einige Zeit in London gelebt, dort die Schriftstellerin Elizabeth Craven kennengelernt und deren Weihnnachtsmärchen, eine Satire auf die Deutschen, übertragen.“ Lady Craven hatte sich schon vorher von ihrem Mann getrennt und baute sich als Theaterautorin und Schriftstellerein in London ein neues Leben auf.

Es stellt sich jetzt also die Frage, wie der Markterfolg am Messeplatz Leipzig für ein Buch einzuschätzen war, welches sich über die Deutschen lustig macht? War es überhaupt verkäuflich? Die Sache sieht aber anders aus, denn wir dieses Weihnachtsmärchen tatsächlich lesen. Es beginnt wie folgt: „Im Mittelpunkte Deutschlands lebte ein Baron, der einzige männliche Rest von der alten Familie der Kinkvervänkotsdärspräksgotschderns; und dieser ehrwürdige Name ging mit ihm ins Grab.“ Die Lady Craven machte sich also über einen deutschen Aristokraten lustig. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ein DDR-Verlag 201 Jahre nach dem Erstdruck ein Buch aus der Zeit des untergegangenen Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation neu herausgibt, welches mit der Geschichte der BRD zu tun hat.

In seinem Nachwort fasst Gerhard Steiner allerdings die Sache richtig zusammen: „Um den durch ihre Trennung heraufbeschworenen Mißhelligkeiten zu entgehen, besuchte Lady Craven, nachdem sie vier weitere Stückte verfaßt hatte, mit ihrem Sohn Keppel, der wohl nicht ein Kind des Lords Craven war, Frankreich und wurde in Paris von dem sich dort vergnügenden 14 Jahre älteren Markgrafen Christian Friedrich Karl Alexander von Ansbach und Bayreuth in seine deutsche Residenz eingeladen. Lady Craven hatte jedoch offensichtlich das Gefühl, daß sie zunächst ihrer gewonnenen Selbstständigkeit Inhalt und Rückhalt geben müßte, und unternahm eine große, mehr als drei Jahre währende Reise, die sie durch Frankreich, Italien, Österreich und Polen nach Petersburg und von dort über die Krim nach Konstantinopel und Griechenland führte und ihr nicht nur Erfahrungen und Erkenntnisse, sondern auch gesellschaftliche Genugtuungen einbrachte.“ Ergebnis dieser Reise wurde der oben schon erwähnte Briefroman einer Reise in den Orient.

Lady Craven veröffentlicht ihr Buch in Leipzig

Zwischen der Veröffentlichung des Weihnachtsmärchens der Lady Craven in Leipzig 1781 und der Einladung an den Hof des Markgrafen von Ansbach-Bayreuth besteht allerdings eine erhebliche Zeitdifferenz. Der Alexander-Biograf Arno Störkel schreibt: „Mylady [Lady Craven], die mittlerweile auch literarisch als Verfasserin mehrerer Bühnenstücke auf sich aufmerksam gemacht hatte, war also beileibe kein unbeschriebenes Blatt mehr, als sie 1784 (eventuell auch bereits 1783) in Paris mit [Markgraf] Alexander zusammentraf, der wieder einmal die Saison in der Hauptstadt der eleganten Welt zubrachte.“ (Ansbach 1995, S. 222). 1783 ging die Lady in Paris. „Dort residierte sie fast zwei Jahre unter noblen Bedingungen bei Bekannten in Paris und empfing neben anderen Gästen Christian Friedrich Karl Alexander, Markgraf von Ansbach-Bayreuth, als dessen Schwester sie sich bezeichnete, obwohl der intime Charakter ihrer Beziehung bereits Gesprächsgegenstand war.“ Das schreibt Susanne Franke in ihrem Buch über die Reisen der Lady Craven (Trier 1995. S. 41).

Wir können also vermuten, dass das Weihnachtsmärchen der Einstieg der Lady Craven in den deutschen Markt war, der von ihr selbst finanziert worden ist. Dafür spricht, dass das Buch klein und schmal ist – und somit vermutlich auch das Budget es war. Ziel sollte offensichtlich nicht der Markt, sondern vielmehr Markgraf Alexander sein. Dieser war es dann ja in Paris, der auf die Lady Craven aufmerksam wurde und sie dann auch an seinen Hof nach Triesdorf einlud. Das Weihnachtsmärchen der Elizabeth Craven wurde schließlich also Wirklichkeit.

Carl-Alexander Mavridis

Literatur:

Elizabeth Craven, Anekdote aus der alten Familie. Ein Weihnachtsmärchen. Berlin [Ost] 1982

Elizabeth Craven, Briefe einer Reise in die Türkeÿ 1785/1786, Nachdruck der deutschen Erstausgabe Leipzig 1789 mit Einführung, Ansbach 2010

Susanne Franke, Die Reisen der Lady Craven durch Europa und die Türkei 1785-1786, Trier 1995

Christoph Links, Das Schicksal der DDR-Verlage. Die Privatisierung und ihre Konsequenzen, Berlin 2010, 2. Auflage

Beatrix Langer, Jean Paul. Meister der zweiten Welt, München 2013

Arno Störkel, Christian Friedrich Carl Alexander. Der letzte Markgraf von Ansbach-Bayreuth, Ansbach 1995

Verein der Freunde Triesdorf und Umgebung e. V. (Hg.), Markgraf Alexander und sein Hof zu Triesdorf, Triesdorf 2022 (Triesdorfer Heft Nr. 11)

Mademoiselle Clairon & der Markgraf Alexander von Brandenburg-Ansbach

Clairon mademoiselle mätresse markgraf Ansbach Auktion Neumeister

Als die Mademoiselle Clairon im Alter von 50 Jahren 1773 ihren Wohnsitz von Paris in das Fürstentum Ansbach verlegte, da war die Zeit für die einst große Schauspielerin der Comédie-Française zu Paris eigentlich schon vorbei.

Im Winter 1770 lernte Markgraf Alexander die einst bedeutende Actrice in einem der Pariser Salons kennen. Hippolyte Claire-Joseph Leris de La Tude, so der eigentliche Name der Clairon (Clairon ist tatsächlich eine hell klingende Signaltrompete beim Militär), unterhielt in Paris aber selbst einen berühmten Salon, der auch von den intellektuellen und literarischen Kreisen, etwa der Enzyklopädisten um Denis Diderot, besucht wurde.

  „Der 34-jährige Markgraf und die etwas ältere Künstlerin fassen schnell Zuneigung zueinander, und nachdem Mademoiselle Clairon sich im Frühjahr 1772 schon einmal in Ansbach umgesehen hatte, beschließt sie, endgültig in die fränkische Residenz überzusiedeln.“, so Peter Werth in seinem Aufsatz „Über Mademoisell Clairon (1723-1803)“ aus dem Buch „Triesdorf in Weidenbach“.

Tatsächlich wohnte die Clairon im Gesandtenhaus in Ansbach (heute Verwaltungsgericht) und, da der Markgraf seinen Wohnsitz zu Triesdorf unterhielt (Rotes Schloss), seit 1776 in einem eigens für sie errichteten Anbau im Weißen Schloss zu Triesdorf.

Sie war es, die es fertigbrachte, in der erzprotestantischen Residenzstadt Ansbach wieder katholische Gottesdienste stattfinden zu lassen. Bevor das Bethaus (die heutige Karlshalle am Karlsplatz) offiziell in Betrieb gehen konnte (1775), fanden die katholischen Gottesdienste in ihrem Haus im mehr oder minder privatem Rahmen statt.  

Hippolyte Clairon, gen. Mademoiselle Clairon, Muse und Mätresse des Markgrafen Alexander von Brandenburg Ansbach, Geschichte der Markgrafen von Ansbach
Das Bild wird von Neumeister Auktion 389, Kat.-Nr. 532 –
Gemälde und Graphiken 15. – 20. Jh. am 24. September 2020 zur Auktion angeboten.
Hippolyte Clairon, gen. Mademoiselle Clairon die erste Mätresse des Markgrafen von Ansbach

So schreibt in seinem Buch „Malerische Reise eines deutschen Künstlers nach Rom“ Johann Jakob Grund (Wien 1789): „Was Clairon bey ihrem wiederholten Aufenthalt in Anspach Gutes gestiftet hat, besteht in der Erlaubniß des Gottesdienstes, die sie dem kleinen Haufen der daselbst seßhaften Katholiken von dem gütigen und toleranten Fürsten ausgewirkt hat. Dieses wurde durch die besondere Freundschaft erleichtert, die zwischen dem Marggrafen und dem hochseligen Fürstbischofen von Würzburg durch viele Jahre bestanden hat.

Es wurde demnach ein Bethaus gebauet, wozu beyde Fürsten das ihrige beytrugen. Der Marggraf schenkte einen schönen Platz in der neuen Anlage dazu, dem Pallaste des vortrefflichen Ministers von Gemmingen gegenüber; und Fürst Seinsheim erleichterte die Baukosten aus seinem Beutel. Sonst besteht mit den Katholiken alles auf den Fuß, wie in Bayreuth. Der Pfarrer wird von Würzburg aufgestellt, und steht unter der Gerichtsbarkeit des Bischofs. Gleich anfangs wurde durch Veranlassung der Msll. Clairon der katholische Gottesdienst in einem grossen Zimmer im sogenannten Gesandtenhaus verrichtet, den ein erbetner Kanonikus vom eichstädtischen Landstädtchen Herrieden hielt.“  

Das Ende der Clairon im Fürstentum Ansbach verursachte die neue Freundin des Markgrafen Alexander, die wesentlich jüngere Schriftstellerin Lady Elizabeth Craven.
Werth schreibt dazu dramatisch, fast wie eine Regieanweisung für das Theater: „Während Alexander die Clairon weiterhin in gewohnter Großzügigkeit unterstützt und ihr noch im Jahr 1786 einen luxuriös eingerichteten Landsitz in Issy bei Paris kauft, sieht Lady Craven in der alternden Schauspielerin lediglich eine Rivalin, die es lächerlich zu machen und zu demütigen gilt. Schließlich kommt es zum endgültigen Zerwürfnis: Mademoiselle Clairon verlässt Ansbach und zieht sich nach Issy zurück, von wo aus sie tief verletzt dem Markgrafen einen langen Abschiedsbrief schreibt.“

Dass diesen Machtkampf um die Gunst des Markgrafen tatsächlich die jüngere Engländerin gewonnen hatte und nicht die ältere Französin, machte Lady Craven für alle klar – Hof und Volk – , indem sie in Triesdorf unter freiem Himmel eine Hofoper als Volksfest inszenierte (1787). Deshalb kann der Kauf des kleinen Schlosses bei Paris tatsächlich als Abfindung durch den Markgrafen betrachtet werden: Ein Altenteil in der Ferne für die einst enge Freundin.

Der Markgraf zu Triesdorf und seine englische Mätresse in Istanbul

Blick von der Empore auf den Betsaal der Hagia Sophia, so wie die Lady Craven es in ihrem Brief an den Markgrafen Alexander beschreibt. Foto: Carl-Alexander Mavridis (Historische Aufnahme 2010)

TRIESDORF ISTANBUL

Markgraf Alexander war der letzte Markgraf von Brandenburg-Ansbach und Bayreuth. 1787 wurde die englische Lady Elizabeth Craven offiziell seine Mätresse. In Triesdorf, seinem privaten Wohnsitz, gründete die Craven eine gelehrte Gesellschaft zu Ansbach und Triesdorf mit wöchentlichen Clubabenden im Gartenhaus der Villa Sandrina zu Triesdorf.

Außerdem gründete die energiegeladene Frau ein Lieberhabertheater am Landsitz des Markgrafen, zu der sie selbst die Stücke schrieb. Klar, Elizabeth Craven war bereits in ihrer alten Heimat England eine anerkannte Schriftstellerin.

1789 erschien bei Paul Gotthelf Kummer in Leipzig die deutsche Ausgabe ihres Buchs „Briefe der Lady Elisabeth Craven über eine Reise durch die Krimm nach Konstantinopel. An Sr. (Seine) Durchlaucht den regierenden Markgrafen von Brandenburg=Anspach.“

Tatsächlich reiste die englische Lady 1785/86, also unmittelbar vor ihrem Auftritt in Triesdorf durch das Osmanische Reich, um den Markgrafen Alexander direkt aus dem Neuen Rom, Bericht zu erstatten.

Am Ziel und Höhepunkt ihrer Reise, Konstantinopel (Istanbul), schreibt sie in ihrem 47. Brief (27.4.1786):


„Ich habe die St. Sophien Moschee (Hagia Sophia), und zwei andere gesehen. Der Dom von St. Sophie ist sehr groß und sehenswerth, aber einige der schönsten Säulen stehen verkehrt, und einige haben türkische Capitäler. In diesen heiligen Tempeln sieht man weder die herrlichen Bildsäulen des Heidenthums, noch die kostbaren Zierrathen der neuern Römer (Byzantiner); einige Lampen ohne Ordnung sind die einzigen Verschwendungen der Mahomedaner als Beweis ihrer Ehrfurcht für die Gottheit oder für seinen Propheten. Ich saß einige Zeit oben, um in die Mitte des Tempeln herab zu sehen; ich sahe auch verschiedene Männer und Weiber knieend, die mit großer Andacht zu beten schienen.“

Dieses Buch hat der Verein der Freunde Triesdorf und Umgebung im Verlag Alte Post Ansbach, zusammen mit einer Einführung von Günter Tiggesbäuker, 2010 nachdrucken lassen. Es ist zu finden bei Johannes Seyerlein in Ansbach (Karlstraße 10). Preis 39,50 Euro.


Beginn der markgräflichen Weiherwirtschaft in Triesdorf

TRIESDORF – Die Geschichte des seckendorffischen Gutes Triesdorf endete mit dem Verkauf durch Wolf Balthasar von Seckendorf-Nold an den Ansbacher Markgrafen Georg Friedrich am 18. September 1600.

In der Folge sollte sich Triesdorf zu einem bevorzugten markgräflichen Aufenthaltsort enwickeln. Es war vor allem Markgraf Joachim Ernst, der in Triesdorf mit dem Bau eines neuen Reiherhauses samt eines zwei Morgen großen Fasanengartens die Falkenjagd neu einrichten ließ. Bis zum Ende der Markgrafenzeit 1791 sollte Triesdorf ein europäisches Zentrum dieser noblen Jagd aus dem Orient sein.

Am 8. Februar 1619 überließ der Fürst aber seiner Ehefrau Sophia, einer geborenen Gräfin von Solms, das Gut Triesdorf als künftigen Witwensitz. Interessant ist, dass es der Markgräfin nicht reichte, einfach nur einen künftigen Witwensitz in Triesdorf zu haben, sondern sie von einer eigenen Herrschaft träumte. Dies zeigt die die Tatsache, dass in den Jahren 1621 und 1622 alle Triesdorfer Untertanen ausgekauft wurden.

„Dorfbereich und Gemarkung konnten nun in das herrschaftliche Ökonomiegut miteinbezogen werden, das nun mit 257 ¼ Morgen Acker, fast 76 Tagwerk Weisen, 40 Tagwerk Weihern und mehr als 30 Morgen Wald eine respektable Größe erreichte.“
(Gerhard Rechter, Die Herren von Seckendorff an der mittleren Altmühl und auf Triesddorf, Triesdorfer Heft Nr. 4.)

Bedeutendend war dabei der Wirtschaftscharakter dieses Musterguts, was allein schon an der „ausgeprägten Weiherwirtschaft“ deutlich wird. Es war insbesondere die Karpfenwirtschaft, die heute noch in Mittelfranken von herausragender Bedeutung ist.

Kein Wunder also, dass der anerkannte Karpfenfachmann Dr. Martin Oberle heute als Dozent für Acquakultur an der Fachhochschule Weihenstephan-Triesdorf arbeitet.

Der Triesdorfer Tiger oder Das Ansbach-Triesdorfer Rind

Beitrag von Horst von Zerboni

Der Triesdorfer Tiger  oder  Das Ansbach-Triesdorfer Rind | Historie
Der Triesdorfer Tiger oder Das Ansbach-Triesdorfer Rind | Historie

Die markgräflichen Bemühungen im 18. Jahrhundert zur Verbesserung der mittelfränkischen Rinder-Landschläge waren unabhängig vom Erfolg eine herausragende agrarhistorische Leistung. Ein erster Versuch war 1740 der Import von 21 holländischen Rindern nach Triesdorf unter Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach.

Das holländische Milchvieh stellte sich als für mittelfränkische Verhältnisse ungeeignet heraus. Die Tiere gaben mehr Milch als ein Bauer unter den damaligen Vermarktungsmöglichkeiten brauchen konnte.1

 

Außerdem waren sie für die notwendige Nutzung im Gespann zu feingliedrig.

Ab Mitte des 18. Jahrhunderts begannen dann unter Markgraf Christian Friedrich Carl Alexander von Brandenburg-Ansbach (seit 1769 auch Markgraf von Brandenburg-Bayreuth), dem Sohn und Nachfolger von Carl Wilhelm Friedrich, Einkreuzungsversuche mit Tieren aus mindestens 18 verschiedenen Herkünften. Unter anderem wurden folgende Rassen eingekreuzt: einfarbig rotes Höhenvieh, schwarzbunte Friesen, schwarzweiße Freiburger und Berner,  gelbweiße Simmentaler, einfarbig graubraune Schweyzer und Allgäuer, einfarbig graugelbe Mürztaler aus der Steiermark und rotbunte Breitenburger aus Holstein.

 

Der Triesdorfer Tiger  oder  Das Ansbach-Triesdorfer Rind | Historie
Der Triesdorfer Tiger oder Das Ansbach-Triesdorfer Rind | Historie

Durch diese laufenden Einkreuzungen kam es nie zu einer wirklich stabilen, weitgehend homozygoten (reinerbigen) Population, das Wissen um die Vererbungsgesetze war noch nicht vorhanden. Das äußerliche Zeichen der daraus resultierenden Heterozygotie (Mischerbigkeit) war die Kleinfleckung der Tiere, welche zu dem Namen „Tiger“ führte. Man kann also nicht wirklich von einer alten Rasse sprechen, denn aus heutiger Sicht waren die Triesdorfer Tiger immer nur Gebrauchskreuzungen.

Heutige Initiativen2 zur Wiederbelebung der Triesdorfer Tiger können sich deshalb ausschließlich auf äußerliche Farb- und Zeichnungsmerkmale beziehen. Außerdem müsste die Population auf eine deutlich geringere Bemuskelung und auf eine Milchleistung von unter 3000 Kilogramm/Jahr zurückgezüchtet werden.

Historisch betrachtet muss man deshalb in den Ansbacher Zuchtbemühungen vor allem den Fürsorgegedanken eines aufgeklärten Fürsten sehen. Damit war der Triesdorfer Tiger durchaus ein besonderes Rind.

Dr. Horst von Zerboni, Weidenbach-Triesdorf

1 Der Ausweg war die Verarbeitung von Milch zu Käse, der Beginn der Käseproduktion (Molkerei) in Triesdorf. Dies erforderte allerdings einen hohen Kapitalbedarf, der durch den einzelnen Bauern nicht aufgebracht werden konnte.

2 Verein zur Erhaltung des Ansbach-Triesdorfer Rindes e. V. (Hg.), Das Ansbach-Triesdorfer Rind – Der Tiger unter den Rindern, Faltblatt, Lammelbach (Herrieden), o. J. (2018)

Markgraf Alexander und der Hoftiroler Peter Prosch

Im Jahr 1769 besuchte Peter Prosch den Markgrafen Alexander in Ansbach.

In seiner Autobiographie schreibt Prosch:

„So zogen wir das Chaisel eine Stunde und hielten zu Anspach bei der Residenz vorbei, das Posthorn an der Seite und die Peitsche in der Hand, zum Schwarzen Bärenwirt unsern Einzug.
Der Markgraf erfuhr das bald. Dem andern Tag kam ich nach Hof und küßte dem Markgrafen und die Markgräfin die Hand, welche mich gleich fragten, was meine Pferde machten. Ich erzählte ihm alles, wie es mir ergangen. Der Markgraf lachte darüber und sagte. >Das geschieht nicht umsonst; denn ich kenne dich.< Der Hof ging nach Drießdorf, und ich auch mit.“1

Mit Drießdorf ist natürlich Triesdorf gemeint, der Landsitz und privater Wohnsitz des Markgrafen. Peter Prosch war Hoftiroler, also Hofnarr, stammte aus Ried im Zillertal und war dort eigentlich Wirt, vor allem war Prosch aber reisender Handschuhhändler.

Zu seinen Kunden zählte auch der Markgraf Alexander von Brandenburg-Ansbach. Diesen Besuch des Hoftirolers am Ansbacher Hof entwickelte der Schriftsteller Gerd Scherm aus Binzwangen als Sujet für sein Theaterstück „Alexander der letzte Markgraf“, welches als Auftragsarbeit des Theaters Ansbach am 19. März 2010 dort uraufgeführt wurde.

Wie Gerd Scherm in seinem Textbuch schreibt, war Prosch vor allem aber Theriak-Händler.

Scherm: „Theriak waren die >Schwedentropfen< des Barock und Rokoko mit teilweise bis zu 300 verschiedenen Ingredienzien.
Wesentlich für die Wirkung war neben den Kräutern und dem Alkohol das beigemischte Opium. Gerade für die ständig von Zahnschmerzen geplagten Menschen war Theriak ein Segen.2

Litt also Markgraf Alexander an ständigen Zahnschmerzen? Tatsache ist jedenfalls, dass Markgraf Alexander einen Zahnarzt und Oralchirurgen beschäftigte. Wie Dieter R. Werzinger in seinem Buch „Die zollerischen Markgrafen von Ansbach“ schreibt, handelte es sich in den Jahren 1772 bis 1776 dabei um den Hof-Zahn-Chirurgus Martegaza del Bene.3

1 LEBEN UND EREIGNISSE DES PETER PROSCH eines Tyrolers von Ried im Zillerthal, oder Das wunderbare Schicksal Geschrieben in den Zeiten der Aufklärung, hg. von Karl Pörnbacher, Kösel-Verlag: München 1964, S. 186

2 Gerd Scherm, Alexander der letzte Markgraf, Books on Demand: Norderstedt 2009, S. 119

3 Dieter R. Werzinger, Die zollerischen Markgrafen von Ansbach, Verlag Degener & Co.: Neustadt/Aisch 1993, S. 180

Die Deutsche Jagd aus dem Markgrafenmuseum Ansbach

hirschjagd-ansbach

Die Hofkirche Weidenbach wurde erbaut, durch den Hofarchitekten Leopoldo Rettÿ, für Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach, in den Jahren 1735 und 1736 und wohl am Sonntag, 12. Mai 1737 eingeweiht – dem Geburtstag des Markgrafen.

Markgraf Carl Wilhelm Friedrich gilt heute als der größte Falkenjäger seiner Zeit, war aber insgesamt ein großer Jäger.

Wolfgang Wüst hat das aktuell in seinem Beitrag „Carl Wilhelm Friedrich und die Markgrafen von Ansbach als Jagdherren in Triesdorf“ wissenschaftlich im Triesdorfer Heft Nr. 10 des Vereins der Freunde Triesdorf und Umgebung e. V. dargelegt.

Ansbachische Markgrafenstrasse Deutsche Jagd| Markgrafen Ansbach
Ansbachische Markgrafenstrasse Deutsche Jagd| Markgrafen Ansbach

Das Markgrafenmuseum Ansbach zeigt heute das Gemälde „Abschießen der Hirsche“, das vermutlich die markgräfliche Hirschjagd zu Ehren des Besuchs des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. vom 28. Juli 1730 bei Crailsheim darstellt.

Markgraf Carl war mit einer Tochter des Königs verheiratet, Friederike Louise von Preußen.

(Foto aus dem Buch „Triesdorf in Weidenbach“, Schrenk-Verlag: Gunzenhausen 2013, 2. Auflage).

Ansbacher Markgrafen| Markgrafen von Ansbach - Hof und Pfarrkirche Weidenbach
Ansbacher Markgrafen| Markgrafen von Ansbach – Hof und Pfarrkirche Weidenbach

Durch den Bau der Hofkirche, wurde Weidenbach an Triesdorf angeschlossen, fungierte doch die Kirche als Hof- und Pfarrkirche – für den markgräflichen Jagdsitz Triesdorf und das Dorf Weidenbach gleichermaßen.

Weidenbach wurde somit zum Markgrafendorf.

Auf dem Bild gehen die Hirsche mit Pauken und Trompeten unter und werden abgeschossen. Die Treiber haben Tücher aufgespannt (Lappen) und jagen die Hirsche in einen Weiher.
Dazu spielt die Jagdmusik, um die Hirsche zu betäuben. 150 Hirsche waren damals zum Abschuss freigegeben worden, der König hatte nach 92 der besten Exemplare genug vom Töten und ließ den Rest laufen.

Quelle: www.freundetriesdorf.de, Ordner Geschichte, historische Texte: Das Reisejournal des Grafen Seckendorff vom 15. Juli bis zum 26. August 1730).

Ansbacher Fayence Ansbacher Markgrafen| Markgrafen von Ansbachbach
Ansbacher Fayence Ansbacher Markgrafen| Markgrafen von Ansbach

Diese Jagdform wurde als Deutsche Jagd bekannt und seit Ende des Dreißigjährigen Kriegs 1648 im gesamten Heiligem Römischen Reich deutscher Nation betrieben.

Die Bedeutung der Falkenjagd in Triesdorf

Ansbach Die Falkenjagd des Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg Ansbach

„Den 29. July [1730] hielten sich ihro mayestet in Triesdorff annoch auff, funden den orth selbst wegen situation und der plantagen sehr angenehm. Divertierten sich nachmittag mit der falckenbeitz, aber nur dem herrn marggraffen von Anspach zu gefallen, als welcher sich in diese jagd so verliebet, daß er selbst einen falckenmeister mit abgibt und den vogel auf der hand führet.“

Das schreibt Friedrich Heinrich Graf von Seckendorff-Gutend, der kaiserliche Gesandte, über Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach an seinen Auftraggeber Kaiser Carl VI. von Habsburg nach Wien, als dieser König Friedrich Wilhelm I. in Preußen auf seiner Reise nach Süd- und Westdeutschland samt Entourage begleitete.
Bildlich festgehalten ist dieses Ereignis auf der bedeutenden Teetischplatte, eine Ansbacher Fayence der Grünen Familie, welche heute im Keramikmuseum Ludwigsburg – untergebracht im Neuen Corps des Logis des Schlosses – ein eher unscheinbares Schicksal fristet.
Es ist wahrscheinlich, dass Markgraf Carl seinem Hausmaler den Auftrag erteilte, anlässlich des Besuchs des frisch vermählten Herzogs Carl Eugen von Württemberg, ihm dieses Geschenk zu machen. Und dies 14 Jahre nach dem Ereignis.

Markgraf Carl bot seinen Besuchern mit der Präsentation der Falkenjagd in Triesdorf ein großartiges und denkwürdiges Ereignis.
Und diese waren damit offenbar wenig vertraut. Sie kannten nicht die Beschreibung der Falkenjagd des byzantinischen Kaisers Manuel I.  Komnenos (1143-1180). Und doch inszenierte der Ansbacher Markgraf zu Ehren seines Schwiegervaters dieses großartige Schauspiel, um zu zeigen, wer er ist und was er kann.

Er wollte seinen Standpunkt klar machen. Schließlich war er selbst Reichsfürst und wollte sich nicht dem preußischen König unterwerfen.
Mochte der König auch Schwiegervater und Gläubiger sein und der Markgraf Vollwaise, gerade volljährig und hoch verschuldet. Es war nicht der Markgraf selbst, der das Fürstentum an den Rand der Insolvenz trieb, vielmehr übernahm er das Markgrafentum Brandenburg-Ansbach von seiner Mutter Christiane Charlotte in finanziell äußerst desolatem Zustand. Schon sie begann mit dem Programm des Wirtschaftswachstums, war doch schließlich Wachstum das Konzept der Aufklärung.

Markgraf Carl war Unternehmer, investierte das Darlehen seines Schwiegervaters in seine diversen Projekte und benutzte die Falkenjagd, um sich im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation bekanntzumachen und zu positionieren.
Bei dieser Vorstellung dabei war übrigens auch der Neffe des Grafen Seckendorff, Christoph Ludwig von Seckendorff-Aberdar, der später der Projekte Macher des Markgrafen werden sollte.
Dass die Falknerei nicht lediglich sein privates Vergnügen war, welches Unsummen verschlang, also Sport, sondern auch ein Unternehmen war, welches Geld einspielen sollte, also Investition, soll hier lediglich als These aufgestellt sein.

Im Triesdorfer Heft Nr. 10 des Vereins der Freunde Triesdorf und Umgebung e. V. nähern sich eingängig Werner Mühlhäußer, Arno Störkel und Wolfgang Wüst dieser Frage aus unterschiedlichen Richtungen.
Jedenfalls bot die Falknerei (und das Gestüt) vielen Menschen Arbeit und gab diesen neue Hoffnung, wie eine exemplarische Untersuchung beim Bau des Pfarrhauses in Weidenbach 1740/41 zeigt. Diese Politik des schuldenbasierten Wirtschaftswachstums hält bis heute an. Dass Markgraf Carl letztlich mit seiner Politik insgesamt scheiterte, ist eine Tatsache. Allerdings: Scheitern kann nur, wer Pläne hat.

Seit 2016 gehört die Falkenjagd zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. In dem dafür ausschlaggebenden Gutachten, welches die Republik Österreich einreichte und die Jagdexpertin Sigrid Schwenk schrieb, wird jedenfalls auf den Beitrag des Ansbacher Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich zur Falkenjagd ausdrücklich hingewiesen..

Carl und Wir

Carl Wilhelm Friedrich Markgraf zu Brandenburg-Ansbach, Neffe der englischen Königin Charlotte, Prinzessin von Brandenburg-Ansbach. Pendent zum Feuerlein Bild der Markgräfin Christiane Charlotte zu Brandenburg-Ansbach, siehe Bild in Unterschwaningen

Wir nennen ihn heute CWF
Er selbst nannte sich Carl.
Seine Post unterschrieb er mit Carl MZB.
Name: Carl.
Beruf: Markgraf.
Wohnort: Ansbach.

Wer war dieser Fürst, der uns heute noch reizt?

Es reizen seine Frauen, seine Falken, seine Pferde, seine Höflinge, seine Bauten, seine Schulden, sein Untergang.

Wenig reizvoll finden wir es allerdings, sich mit ihm als Menschen zu beschäftigen. Damit sollten wir aber anfangen. Ergreifen wir diese Möglichkeit.

Heute. Ein Beginn dazu ist das aktuelle Triesdorfer Heft Nr. 10 zur Falkenjagd: Die Falkenjagd des Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach.

Natürlich nähern sich die einzelnen Historiker dem Politiker, nicht dem Menschen.

So Dr. Arno Störkel aus Würzburg in seinem Beitrag „Der Fürst mit dem Falken – Zur Einordnung des einzigen Falknerbildes des Markgrafen Carl“.

Und Prof. Dr. Wolfgang Wüst von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen „Carl Wilhelm Friedrich und die Markgrafen von Ansbach als Jagdherren in Triesdorf“. Aber zusammen mit den Beiträgen der weiteren Autoren Dr. Dr. Sigrid Schwenk aus Weihenstephan (Johann Erhard Pacius – Wegbereiter des Weltkulturerbes Falknerei) und Werner Mühlhäußer aus Gunzenhausen (Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach und die Falkenjagd in Gunzenhausen) entsteht ein privates Bild des Ansbacher Fürsten, welches wir so noch nicht gesehen haben.

Erhältlich in Ansbach in den Buchhandlungen Seyerlein und Schreiber und in Gunzenhausen Dr. Schrenk und Pfahler. Oder direkt beim Verein der Freunde Triesdorf und Umgebung (www.freundetriesdorf.de).