TRIESDORF – Zum Tag der offenen Tür der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf (Johanni-Tag) am Sonntag, 30.06.2019 lädt der Verein der Freunde Triesdorf und Umgebung e. V. zur Kunstausstellung ein. Gezeigt werden in der Villa Sandrina von 10 bis 17 Uhr Aquarelle von Willi Probst (Ansbach) zum Thema Ansbachische Markgrafenstraße. Zugang über den Sandrinagarten, Eingang Steingruberstraße.
Am Büchertisch wird außerdem das aktuelle Faltblatt mit Spendenaufruf des Vereins zur Erhaltung des Ansbach-Triesdorfer Rindes e. V. ausgelegt. Außerdem wird ein Sparschwein zu Gunsten dieses Vereins aufgestellt. Die gesammelten Spendengelder sollen für die Erweiterung der Zuchtbasis des Triesdorfer Tigers eingesetzt werden.
2017 hatte der damalige 1. Vorsitzende des Vereins der Freunde Triesorf und Umgebung e. V. und Tierzüchter Dr. Horst von Zerboni, seit 2019 Ehrenvorsitzender der Freunde Triesdorf, in der Villa Sandrina eine Ausstellung zum Thema Mythos Triesdorfer Tiger erstellt. Diese Ausstellung wurde in die Dauerausstellung der Villa Sandrina integriert.
Die Bilderausstellung wird mit einer Vernissage eröffnet. Beginn am Donnerstag, 27. Juni 2019 um 19 Uhr. Dazu gibt es Casteller Wein, Triesdorfer Käse und Hof-Musik mit Ruth Tuffetsammer (Alt-Blockflöte), Almuth Pfahler (Violine), Stefan Rohse (Violoncello) und Sigrid Popp (Cembalo). Die Vernissage ist gleichzeitig eine sinnliche Vertiefung der Markgrafengeschichte und trägt zur kulturellen Bildung bei, da die einzelnen Bestandteile im direkten Zusammenhang zur Markgrafengeschichte stehen.
Castell: Am 24.07.1321 bestätigten Graf Hermann III. zu Castell und seine Frau Margarethe, dass Burggraf Friedrich IV. von Nürnberg ihnen die verpfändete Burg unentgeltlich wieder eingeräumt hatte. Seit 1415 erhielten die Burggrafen zu Nürnberg die Rechte als Markgrafen von Brandenburg. Der ansbachische Premierminister Christoph Friedrich Freiherr von Seckendorff war zugleich Oberamtmann des Amts Castell.
Wein: Der Etat für den Hofstaat des Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich sah 1752 nicht nur Gelder zum Ankauf von Wein vor, sondern dort gab es zusätzlich noch einen Ansatz zum Kauf von außergewöhnlichen Franken- und Moselwein. Moselwein ist dabei die hergebrachte Sammelbezeichnung für Wein aus der Rebsorte Riesling und bei Frankenwein ist Silvaner gemeint, da die Sortenreinheit erst ab der Mitte des 19. Jahrhunderts allgemeine Praxis wird. Graf Wolfgang Georg I. von Castell-Remlingen ließ 1659 Silvanerfechser kommen und im Casteller Schlossberg einsetzen.
Käse: Markgraf Carl Wilhelm Friedrich gründete in den 1730er in Triesdorf eine Rinderzucht als Staatsbetrieb (Ansbach-Triesdorfer Rind, genannt Triesdorfer Tieger), insbesondere um Käse herzustellen. Diese Triesdorfer Meierei-Deputation wird von einem Meierei-Insprektor mit Sitz in Triesdorf geleitet (1736 wird als Meyerey=Inspector zu Triesdorff Nicolaus Ammon genannt). Die heutige Lehrmolkerei Triesdorf hat 2017 den Käse „Wilder Markgraf“ als Spezialität auf den Markt gebracht, um an diese Tradition anzuknüpfen.
Hof-Musik: Markgraf Alexander spielte selbst Cello und musizierte mit seinem Kammerorchester in Triesdorf. Ein Konzert mit ansbachischer Musik wird darüber hinaus im Rahmen des Hohenloher Kultursommers 2019 stattfinden (Schloss Kirchberg/Jagst, 31. August 2019, 18 Uhr).
Die Ansbachische Markgrafenstraße ist eine kulturtouristische Route auf den Spuren der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach mit Stationen in Marktsteft, Obernzenn, Ansbach, Triesdorf, Gunzenhausen, Wald, Unterschwaningen und Dennenlohe. Im Jahr 2017 wurde die Ansbachische Markgrafenstraße im Markgrafenmuseum Ansbach offiziell vorgestellt. 2018 erfolgte eine weitere Präsentation im Gasthaus Eder in Weidenbach-Triesdorf. 2019 wird der Tag der offenen Tür zu Triesdorf genutzt, um die Ansbachische Markgrafenstraße einem breiten Publikum vorzustellen. Der anerkannte Künstler Willi Probst aus Ansbach wurde eingeladen, Aquarelle zum Thema Ansbachische Markgrafenstraße zu malen und in der Villa Sandrina auszustellen.
Der Verein der Freunde Triesdorf und Umgebung hat satzungsgemäß die Aufgabe, die Geschichte des Jagd- und Landsitzes Triesdorf der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach zu erforschen und die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorzustellen. Da ausdrücklich in der Satzung die Umgebung eingezogen wird, hat sich dieser Auftrag in den letzten Jahren auf das gesamte Fürstentum Ansbach erweitert. Die Bilderausstellung zeigt die Bedeutung und Stellung von Triesdorf im Fürstentum Ansbach. Dies vor allem, weil der Wohnsitz des letzten Markgrafen Alexander bis zum Verkauf seiner Territorien Ansbach, Bayreuth und Sayn-Altenkirchen 1791 an seinen Vetter König Friedrich Wilhelm II. von Preußen tatsächlich Triesdorf war.