Händel und Bach zur Bachwoche in Ansbach 2025

Die Bachwoche Ansbach hat ihr Programm für 2025 vorgestellt. Am 3. August gibt es ein besonderes Konzert mit Orgelmusik von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel. Dem Orgelkonzert d-Moll BVV 1052R von Bach wird das Händel`sche Orgelkonzert B-Dur op 7 Nr. 1 gegenübergestellt. Es spielt Jörg Halubek auf der Orgel und wird begleitet von Mitgliedern des Ensembles „Il Gusto Barocco“. Beginn ist um 11 Uhr in der Orangerie Ansbach. Bachwoche Ansbach, 1. bis 10. August 2025

Konzert in der Orangerie zur Bachwoche Ansbach 2023. Foto: Elke Walter

Während Gerog Friedrich Händel zu Lebzeiten in Ansbach war, besuchte Johann Sebastian Bach tatsächlich nie die alte markgräfliche Haupt- und Residenzstadt. Auch wenn dies ein Buchtitel so suggerieren möchte: Bach in Ansbach von Hans-Joachim Schulze (Leipzig 2013). Gleichwohl: „Georg Friedrich Händel ist neben J. S. Bach der meistgespielte Komponist des Barock.“, wie es der Klappentext der Händel-Biografie von Christopher Hogwood richtig feststellt.

Seit 1948 feiert die Stadt Ansbach den Thomaskantor Bach aus Leipzig mit der Bachwoche, die alle zwei Jahre stattfindet. Händel jedoch fristet in Ansbach ein Schattendasein, was insgesamt sehr schade ist. Georg Friedrich Händel besuchte nämlich Ansbach nicht als Kulturtourist, sondern fand hier seinen dringend benötigten Kulturmanager Johann Christoph Schmidt, den er nach London mitbrachte. Aus Johann Christoph Schmidt wurde dann John Christopher Smith.

In seiner Händel-Biografie legt Christopher Hogwood die besondere Bedeutung des Ansbachers für die Händel-Forschung dar: „Vorrangige Bedeutung unter den Quellen des achtzehnten Jahrhunderts hat Johann Matthesons Bericht über Händels Jugend. Matthesons war als junger Mann mit Händel befreundet. Ebenso wichtig ist Georg Friedrich Händels Lebensbeschreibung, eine Zusammenstellung des Reverend John Mainwaring – die erste Biografie eines Komponisten, die jemals veröffentlicht wurde. Einen großen Teil der Informationen lieferte Händels Mitarbeiter John Christopher Smith, der offenbar häufig weitergab, was er aus erster Hand vom Komponisten [Händel] selbst gehört hatte (Frankfurt am Main und Leipzig 2015, S. 12).

Was machte nun Händel in Ansbach? Wahrscheinlich ist, dass er von seiner Gönnerin Caroline von England, der Schwester des regierenden Markgrafen von Brandenburg-Ansbach Wilhelm Friedrich, nach Ansbach geschickt wurde, um dort die Musiknoten der ehemaligen Oper zu sichten. Anstelle des Opernhauses, errichtete später die Witwe des Markgrafen, Christiane Charlotte, eine Orangerie, um die Citrus-Bäume des Hofgartens gut durch den Winter zu bringen. „Als die Orangerie zu bauen begonnen wurde, mußte das alte Opernhaus abgerissen werden.“ (Wilhelm Baumann, Die Orangerie zu Ansbach, Sonderdruck, [Ansbach 1961],S. 11). Die Noten wurden also nicht mehr in Ansbach benötigt. Für Händel waren diese aber nicht nur Altpapier, sondern eine Fundgrube für seinen eigenen Geschäftserfolg. Schmidt brachte wohl den Musikschatz nach London zu Händel, und wurde als Kenner von diesem sogleich eingestellt.

In Rahmen der Musikreihe Kunst und Klang Feuchtwangen der Sopranistin Christiane Karg gibt es bereits am 15. Dezember 2024 ein besonderes Konzert zu Ehren Händels. Dem Himmel ganz nah. Eine Hommage an Georg Friedrich Händel mit Mayaan Licht (Sopran/Countertenor) und Joel von Lerber (Harfe) im Kasten (Stadthalle Feuchtwangen). Beginn um 19 Uhr.

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