TRIESDORF – Auch in diesem Jahr nimmt der Verein der Freunde Triesdorf und Umgebung wieder am „Tag des offenen Denkmals“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz teil. Am Sonntag, 8. September bieten die Geschichtsfreunde eine kleine Wanderung entlang des Verlaufs der Roten Mauer an. Allerdings nicht die komplette Wegstrecke entlang – immerhin acht Kilometer -, sondern nur vom Weidenbacher Tor (zwischen Markgrafenstraße und Triesdorfer Straße) bis zum Ansbacher Tor.an der heutigen B 13. Werner Holzer aus Weidenbach wird auf dem Weg allerlei Wissenswertes berichten. Holzer ist mit dem Triesdorfer Tiergarten und Revier bestens vertraut, ist er doch Jäger im Staatswald zu Triesdorf. Treffpunkt ist am Infozentrum der Landwirtschaftlichen Lehranstalten um 14 Uhr. Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung durch Sabine Künzel, die Vorsitzende des Vereins, wird der Spaziergang gestartet.
Im Jahr 1600 wird Schloss und Gut Triesdorf durch den letzten Ansbacher Markgrafen der älteren Linie von den Herren von Seckendorf gekauft. Der Ausbau Triesdorfs beginnt durch den ersten Markgrafen der jüngeren Linie, Joachim Ernst, 1615 mit Fasanengarten und Reiherhaus. Stationen der Erweiterung Triesdorfs zum Jagd- und Landsitz der Markgrafen sind der Palisadenbau als Begrenzung des Jagdreviers 1654 durch Markgraf Albrecht, die Erweiterung des Jagdreviers 1662, 1720 Bau der Ziegelei als Voraussetzungung der Roten Mauer als Einfassung des Tiergartens (Park), das Schöpfhaus als Wohnsitz des Leibarztes des letzten Markgrafen Alexander mit Blick zur Menagerie und Halt am vermeintlichen Platz des damaligen Leidendorfer Torhauses, ein Geschenk an den Hoflakai Fischer und den geplanten Verkauf,
Wichtiges Thema ist außerdem die Ansbacher Chaussee, der heutigen B 13, mit Zitaten aus Schreiben von 1767 und einer Karte von 1766. Außerdem hat Werner Holzer noch zwei Geschichten zum Wirtshaus, der Parkgaststätte (heute Gaststätte Quasimodo) ausgegraben und berichtet von entflohenem Rotwild. Neuigkeiten hat Werner Holzer auch über die Weiherschneidbacher Röhrenfahrt. Mit dem Bau-Boom in Triesdorf: in der Regierungszeit der Markgräfin Christiane Charlotte (1723-1729) und ihres Sohnes Carl Wihelm Friedrich (1729-1757), heute als „Wilder Markgraf“ berühmt-berüchtigt, mit Falkenhaus 1730 – 1732, Hofkirche 1734 – 1736, Rote Mauer 1724 – 1738 wird auch immer wieder über die Triesdorfer Wasserleitung 1731 – 1738 berichtet.