Beitrag zum Stadtjubiläum 800 Jahre Stadt Ansbach: Die beiden Tiezmann-Kupfer von 1740 und 1743

Der Stadtplan von 1740 zeigt nicht Ansbach wie es ist, sondern wie es nach den Vorstellungen von Carl Friedrich von Zocha hätte sein sollen. Statt die Orangerie als neues Schloss zu inszenieren, betonte Leopoldo Rettÿ durch die Entwicklung der Jägergasse (heute Bischof-Meiser-Straße) das Schloss Ansbach als Residenz.
Der Stadtplan von 1740 zeigt nicht Ansbach wie es ist, sondern wie es nach den Vorstellungen von Carl Friedrich von Zocha hätte sein sollen. Statt die Orangerie als neues Schloss zu inszenieren, betonte Leopoldo Rettÿ durch die Entwicklung der Jägergasse (heute Bischof-Meiser-Straße) das Schloss Ansbach als Residenz.
Der Stadtplan von 1740 zeigt nicht Ansbach wie es ist, sondern wie es nach den Vorstellungen von Carl Friedrich von Zocha hätte sein sollen. Statt die Orangerie als neues Schloss zu inszenieren, betonte Leopoldo Rettÿ durch die Entwicklung der Jägergasse (heute Bischof-Meiser-Straße) das Schloss Ansbach als Residenz.
 

ANSBACH – Es war Wilhelm Baumann, der in seinem Aufsatz „Die Orangerie zu Ansbach“ die beiden Kupferstiche Stadtplan Ansbach von 1740 und Prospekt der Stadt Ansbach von 1743 als Tiezmann-Blätter bezeichnete.
Tatsächlich wurden die beiden Werke, der Generalplan und der Bilderbogen, von Johann Jacob Enderes gezeichnet und verlegt. Und von Johann Georg Puschner in Nürnberg in Kupfer gestochen.


Den Auftrag für diese beiden Privatdrucke soll der ehemalige Oberbaudirektor Carl Friedrich von Zocha erteilt haben. Es war wohl der Kanzleirat Theodor Heinrich Tiezmann, der für den ganzen Auftrag als Ansprechpartner fungierte.

Beide dekorativen Kupferstiche hatten keinen rein informativen Charakter, sondern dienten ebenso der Politik. Denn es wurde die Haupt- und Residenzstadt Ansbach nicht gezeigt, wie sie ist, sondern die Ansichten zeigten die Stadt, wie sie hätte sein können. „Auf diesen Blättern, die Wilhelm Baumann Tiezmann-Kupfer nennt, werden bewusst alle Bauwerke Rettis weggelassen oder Ansichten gebracht, in denen Rettische Bauteile nicht zur Geltung kommen.“ (Heinz Braun)

Carl Friedrich von Zocha wurde nach dem Tod seiner Förderin, der Ansbacher Markgräfin Christiane Charlotte, durch den Baumeister und Architekten Leopoldo Rettÿ ersetzt.

„Nachdem im Jahre 1730 Retti berufen wurde, der zum 1.2.1731 an den Ansbacher Hof verpflichtet wird, scheidet Zocha aus dem Amt.“ (Wilhelm Baumann).

Die beiden Kupferstiche sind also als Kommentar auf die Umgestaltungen Ansbachs zu verstehen, die Leopoldo Rettÿ durchgeführt wurden.


Quellen:

Wilhelm Baumann+ und Heinz Braun, Die Orangerie von Ansbach, in: 79. Jahrbuch des Historischen Vereins für Mittelfranken, Ansbach 1961, S. 163-184.
Heinz Braun, Karteikarten, Vereinsarchiv Triesdorf.

Der Aufsatz wurde im außerdem 1961 von Heinz Braun als Sonderdruck in Buchform herausgegeben. Im Zuge seiner Dissertation über die Sommerresidenz Triesdorf fertigte Heinz Braun eine Stoffsammlung auf Karteikarten an. Das Material liegt heute im Archiv des Vereins der Freunde Triesdorf und Umgebung e. V. in der Villa Sandrina zu Triesdorf.