Zum 225. Geburtstag von August Graf von Platen-Hallermünde hatte das Theater Ansbach ein Rezital in den Spielplan aufgenommen. Die Veranstaltung fand am 17.10.2021 unter dem Titel „Leben. Liebe. Lieder. 225 Jahre August von Platen. Ein musikalisch-literarisches Fest“ in Ansbach statt.
Direkt vor dem Haus der Volksbildung Ansbach, in dem das Theater seine Spielstätte hat, steht das Denkmal für den Ansbacher Dichter. Die Regie hatte Paul Sonderegger. Mit dabei waren Christian Wagner (Gesang) und Arno Lücke am Klavier.
Hier das nach Paul Sonderegger heute bekannteste Gedicht von August Graf von Platen (* 24. Oktober 1796 in Ansbach, + 5. Dezember 1835 in Syrakus/Sizilien):
DER PILGRIM VOR ST. JUST
24. Februar 1557
Nacht ist‘s, und Stürme sausen für und für./Hispan‘sche Mönche, schließt mir auf die Tür!
Laßt hier mich ruhn, bis Glockenton mich weckt,/der zum Gebet euch in die Kirche schreckt!
Bereitet mir, was euer Haus vermag,/ein Ordenskleid und einen Sarkophag!
Gönnt mir die kleine Zelle, weiht mich ein!/Mehr als die Hälfte dieser Welt war mein.
Das Haupt, das nun der Schere sich bequemt,/mit mancher Krone ward‘s bediademt.
Die Schulter, die der Kutte nun sich bückt,/hat kaiserlicher Hermelin geschmückt.
Nun bin ich vor dem Tod den Toten gleich/und fall‘ in Trümmer, wie das alte Reich.
Es wäre schön, wenn dieser Liederabend ebenfalls in Syrakus gegeben werden könnte. Denn dort steht auch ein Denkmal für den Dichter aus Ansbach.