Markgraf Alexander und Lady Craven – Führung durch Triesdorf

Der Historische Verein für Mittelfranken organisiert eine Führung durch Triesdorf. Thema der Tour ist Markgraf Alexander und Lady Craven. Die Exkursion im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung des Vereins findet statt am Sonntag, den 18. Juni 2023. Nach dem Mittagessen im Gasthaus Eder in Weidenbach-Triesdorf beginnt der Spaziergang durch den ehemaligen markgräflichen Landsitz um 14 Uhr am Alten Reithaus (Markgrafenstraße 3, 91746 Weidenbach).

Geboren wurde Markgraf Christian Friedrich Carl Alexander am 24. Februar 1736 in Ansbach als zweiter Sohn von Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach und seiner Frau Friederike Louise Prinzessin in Preußen, also einer geborenen königlichen Hoheit.

Mit dem plötzlichen Tod des älteren Bruders und eigentlichen Erbprinzen Carl Friedrich August am 9. Mai 1737 in Triesdorf wurde Alexander, so sein von ihm selbst genutzter Name, zum Erbprinzen des Markgrafentums Brandenburg-Ansbach. In Triesdorf also wurde sein Schicksal besiegelt. Und Triesdorf wird auch künftig der Schauplatz seines Lebens bleiben.

Markgraf Alexander im Falkenhaus

Markgraf Alexander richtete sich nach dem Tod seines Vaters 1757 im Falkenhaus zu Triesdorf häuslich ein. Das Falkenhaus wurde zum Roten Schloss, die Falknerei wurde in das ehemaligen Heydenab’sche Haus umgesiedelt. Es war seine Mutter, die ihm das Haus dafür überließ. Am Weidenbacher Torhaus richtete sich sein Freund Carl Wilhelm Axel von Mardefeld und wahrscheinlich Bewohner des Heydenab’schen Hauses eine Gastwirtschaft ein, die den Namen Zum Milan erhielt. Der Rote Milan war ein beliebtes Beutetier bei der Falkenjagd. Nachfolger des Milanen ist heute das Gasthaus Eder. Hauptbauwerk von Triesdorf blieb aber das 1682 begonnene Weiße Schloss. Und ist es bis heute!

Das Weiße Schloss war das Hauptgebäude der gesamten markgräflichen Anlage zu Triesdorf. Foto: Kerstin Kerschbaum.

Dass der Markgraf Alexander weiterhin die Falknerei betrieb und nicht – wie es immer wieder zu lesen ist – auflöste, zeigt auch ein Hinweis im Buch „Die Ansbacher Hofmaler im 17. und 18. Jahrhundert“ von Martin Krieger (Jahrbuch des Historischen Vereins für Mittelfranken: Ansbach 1966).

In der Werkstatt des Hofmalers Johann Leonhard Schneider wurde nach dessen Inhaftierung zehn Bildnisse des Markgrafen Alexander beschlagnahmt, darunter „1 Porträt des Fürsten in Falkenuniform mit einem Falken auf der Hand (S. 334).

1787 kam die Lady Craven als neue Mätresse des Markgrafen ins Fürstentum Ansbach. „Mit viel Geschick richtete die Craven in Ansbach und Triesdorf ein Liebhabertheater ein, für das sie selbst die Stücke schrieb oder französische Fassungen englischer Komödien lieferte, in denen sie selbst mit jüngeren Angehörigen des Hofadels auftrat.“ Das schreibt Günther Schuhmann in seinem Aufsatz „Markgraf Alexander von Ansbach-Bayreuth und seine Abdankung 1791“ (= Sonderdruck Nr. des Vereins der Freunde Triesdorf und Umgebung, Triesdorf 1992, S. 13). Über dieses Gesellschaftstheater mit festem Haus in Ansbach (heute: Schlossbibliothek) und Sommerbühne in Triesdorf (Heckentheater zwischen Weißen Schloss und Hofgärtnerhaus) hielt Barbara Eichner jüngst vor dem Historischen Verein in der Residenz Ansbach einen Vortrag.

Kurze Zeit später verkaufte Markgraf Alexander seine Fürstentümer Ansbach und Bayreuth an den König von Preußen und ging mit der Lady Craven nach London. „Am 19. Mai 1791 verließ Markgraf Alexander in aller Stille Ansbach und Triesdorf für immer, um mit der Lady über Ostende und Lissabon nach England zu reisen. Ihn band nun nichts mehr: Alexanders schon lange kränkelnde Gemahlin Friederike Caroline war am 18. Februar 1791 in Unterschwaningen gestorben, Lord Craven sollte bald folgen. Er starb am 26. September in Lausanne.“

Hardenberg übernimmt Regierung in Ansbach

Kurze Zeit später übernahm Carl August Freiherr von Hardenberg die Regierung in Ansbach. Schuhmann: „Kraft markgräflichen Patents von Ostende vom 9. Juni 1791 führte nun Hardenberg cum libera facultate et potestate agendi mit voller landesherrlicher Gewalt die Verwaltung der Fürstentümer, dazu kam nun auch die ersehnte Ernennung zum preußischen Staats- und Kriegsminister, der nur dem König verantwortlich war.“ (Sonderdruck Nr. 5, Seite 16).

Hardenberg war ja schon zu diesem Zeitpunkt über ein dreiviertel Jahr im Fürstentum. So schreib Ingo Hermann in seiner großen Biografie „Hardenberg – Der Reformkanzler: „Im September 1790 machte Hardenberg in Diersdorf [also: Triesdorf] seinen Antrittsbesuch beim Markgrafen“. (Berlin 2003, S. 99). Über Hardenberg und seine Tätigkeit in Franken hielt im letzten Jahr Georg Seiderer vor dem Historischen Verein im letzten Jahr einen Vortrag in Ansbach. Dieser Vortrag wird als Sonderdruck Nr. 10 bei den Freunden Triesdorf erscheinen.

Wenn jetzt also der Historische Verein nach Triesdorf kommt, so werden die theoretischen Themen Heckentheater und Hardenberg direkt an Ort und Stelle praktisch nachvollzogen. Die Führung besorgen Mitglieder des Vereins der Freunde Triesdorf und Umgebung,

Der Lustgarten zu Unterschwaningen

CWF & FL 1754 – Die bekrönten Allianzinitialen in Gold auf Malachit mit Jahreszahl von Markgraf Carl Wilhelm Friedrich und Markgräfin Friederike Louise am Pfarrhaus von Unterschwaningen, einem Werk des Retty-Nachfolgers Johann David Steingruber. Foto: Die Ansbachische Markgrafenstraße.

Beitrag von Carolina Schitz, Bechhofen an der Heide

Die künstlerische Gestaltung des Gartens ist für das erste Drittel des 18. Jahrhunderts nachweisbar. Diesbezüglich sei noch einmal hervorgehoben, dass die Entwicklung des Schlossgartens weitgehend parallel zur Bauarchitektur verlief.

Im Zusammenhang mit der Modernisierung der fürstlichen Bauten in Unterschwaningen entstand der barocke Hofgarten unter der Leitung der neuen Schlossherrin Friederike Louise. Sowohl die Markgräfin als auch ihr Baumeister Leopoldo Retty gingen den Bestrebungen nach, das allerseits Schöne gleichsam mit dem Nützlichen zu verbinden, indem die fürstliche Gartenanlage einerseits künstlerisch gestaltet und anderseits das weitläufige Terrain für den landwirtschaftlichen Gemüse- und Obstanbau genutzt wurde, was sicherlich auch auf den Denkansatz ihres ältesten Bruders Friedrich beruhte. Jedoch galt dies nicht nur dem Küchengarten, gleichzeitig erfüllte auch der paradiesische Lustgarten seinen Zweck. So schilderte Veh einen Aufenthalt im Garten aus der Sicht der Markgräfin Friederike Louise:

„Auf den Garten zu wohnte die Fürstin, genoß die wärmenden Strahlen der Südsonne und konnte sich des friedsamen Blicks auf die Blumenparketts und der dahinter mächtig aufwachsenden Allen erfreuen, zwischen denen sich der blickende Spiegel des Kanals mählich verlor.“

Dabei wird die Aufgabe des Lustgartens deutlich, die in erster Linie für die Erholung diente und den fürstlichen Besuch in frohe Stimmung versetzte. Unter Bredekamp wird dem Garten eine philosophische Bestimmung zuteil, indem der Garten „als Ort des zwanglosen Austauschs“ verstanden wird. Jedes der im Garten enthaltenen Gestaltungselemente hatte seine Sinnhaftigkeit.

Markgräfin Christiane Charlotte beauftragt Zocha für erste Planungen.

So zeigt ein erster etwa aus dem Jahre 1730 stammender Plan des Zeichners Schuckhardt die ursprüngliche Planung des Schwaninger Hofgartens. Wie bereits vorweggenommen, wirft die Datierung jedoch etliche Fragen auf. Denn diese fällt in einen Übergangszeitraum, in welchem die Markgräfinwitwe Christiane Charlotte bereits verstorben und die neue Schlossherrin noch nicht bestimmt war. So spricht Horst von Zerboni in seinem Beitrag von „Geländeerwerbungen durch Tausch“, die im Jahre 1727 stattgefunden haben soll. Die erste Gestaltung dieses Geländes hatten ihren Anfang mit dem früheren Baumeister Carl Friedrich von Zocha, dessen Einflüsse sich in der Gartenanlage, speziell im Küchengarten sowie am Gärtnerhaus, bemerkbar machten. Es lässt sich daher vermuten, dass die ersten Entwürfe unter Auflage der Markgräfin Christiane Charlotte erfolgten.

Desgleichen betont eine ältere Quelle diese These. Veh wirft den Begriff einen „Lustgartens“ auf, der offenbar in einem Generalplan 1730 „mit genauer Umschreibung und Zweckbestimmung der verschiedenen Gartenbereiche“ dargestellt ist. Umstritten ist ebenfalls, inwieweit die Gartenanlage zu diesem Zeitpunkt ausgesehen haben mag und in welchem Maße die Anlage bis zur Schenkung 1733 ausgestaltet war. Seltsamerweise nimmt man in Schuhmanns Bilduntertitel zum Plan Schuchards eine vollkommen abweichende Datierung wahr. (Schuhmann verwendet eine andere Schreibweise des Zeichners: F. T. Schuchard.) Möglich ist, dass es sich hierbei um einen eingeschlichenen Schreibfehler handelt, denn die Datierung um 1790 wäre aufgrund des Dargestellten zu spät angesetzt gewesen. Der Gartenplan erscheint zudem auch in einer Publikation der Gräfin zu Dohna, die mehr Aufschluss über den Verfasser geben kann. Sie setzt die Datierung wohl vor 1735.

Der Zeichner Friedrich Schuchard solle bis 1734 als Ansbacher Landbauinspektor beschäftigt gewesen sein und somit wäre es denkbar, dass der Hofgartenplan zu Unterschwaningen für Friederike gezeichnet wurde.

Gartenanlage entsteht unter Markgräfin Friederike Louise durch Retty

Trotz der unterschiedlich aufgeführten Belege sind sich die Historiker jedoch in dem Punkt einig, dass die größte Leistung an der Gartenanlage durch Friederike und Retty erfolgte. Betrachtet man die Form der gesamten Südgartenanlage auf dem Plan Schuckhardts, so ähnelt diese einem Trapez. Ungewöhnlich ist die „Nicht-Ausrichtung“ des Gartens auf das Schloss wie es in den älteren französischen Gärten von Le Nôtre der Fall war.

Literatur:

Horst Bredekamp, Leibniz und die Revolution der Gartenkunst, Berlin 2009
Ursula Gräfin zu Dohna, Die Gärten Friedrichs des Großen und seiner Geschister, Berlin 2000
Verena Friedrich, Barocke Gartenlust in Franken, in: Frankenland. Zeitschrift für fränkische Geschichte, Kunst und Kultur, Sonderheft, Würzburg 2015, S. 3-37
Otto Veh, Markgräfin Friederike Louise als Schloßherrin von Unterschwaningen, Sonderdruck Nr. 1, hg. vom Verein der Freunde Triesdorf und Umgebung e. V., Triesdorf 1985
Günter Schuhmann, Die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Eine Bilddomentation zur Geschichte der Hohenzollern in Franken, Ansbach 1980
Johann Schrenk/Horst von Zerboni u.a., Geschichte der Gemeinde Unterschwaningen: Unterschwaningen – Dennenlohe – Köttenbach – Oberschwaningen, Gunzenhausen 2009
Stefan Schweizer, André Le Notre und die Erfindung der französischen Gartenkunst, Berlin 2013

Aus: Carolina Schitz, Friederike Louise und ihr Baumeister Leopoldo Retty – Der Hofgarten zu Unterschwaningen im 18. Jahrhundert, Bachelorthesis, Institut für Kunstgeschichte der Philosophischen Fakultät, Julius-Maximilians-Universität: Würzburg 2020

Falkenjäger unter sich: Carl von Ansbach bei Clemens August von Köln in Brühl bei Bonn

Falkenjagd ansbach Kultur in Ansbach Kulturausflug nach Ansbach Kulturreise Hotel Platengarten

TRIESDORF/ALTENKIRCHEN

Falkenjagd  : Clemens August als Falkenjäger von Peter Jakob Horemans aus Schloss Augustusburg. Die Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl sind heute UNESCO-Welterbestätten. Foto: Horst Gummersbach.
Kurfürst Clemens August als Falkenjäger von Peter Jakob Horemans aus Schloss Augustusburg. Die Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl sind heute UNESCO-Welterbestätten. Foto: Horst Gummersbach.

Im Fürstentum Ansbach spielte die Falkenjagd eine herausragende Rolle. Bei der Hohen Beize, die allein dem Fürsten zustand, handelt es sich um die Jagd mit abgerichteten Raubvögeln, die hoch in der Luft andere Vögel von oben angreifen und nieder drücken und somit schlagen. Als besonderes Schauspiel war der Kampf zwischen dem Gerfalken (Islandfalke) und dem Graureiher hoch im Kurs. Es war Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach, der dieser sehr teueren und aufwändigen Jagdform sein Leben widmete. Dass die Kinder aus der Verbindung mit seiner Nebenfrau Elisabeth Wünsch den Namen Falkenhausen erhielten, können wir heute dafür als Beweis gelten lassen.

In seinem Buch „Fürstliche Jagd im barocken Franken“ (Verlag C. und C. Rabenstein: Bayreuth 2012) schreibt Arno Störkel:
„Carl Wilhelm Friedrich hatte bereits ein Jahr nach seinem Regierungsantritt ein volles Hundert Falken im Dienst. Er wurde charakterisiert als ein Mann, den man den ganzen Tag mit dem Falken auf der Hand sah; er beschäftigte ein halbes Hundert Mann – inklusive eines eigenen Falkenmalers – allein für sein Hobby und ließ es sich über 50.000 fl. (Gulden) im Jahr kosten. Die Priorität, die die fauconerie bei ihm an Aufmerksamkeit und Geld genoss, brachte ihm schon früh Probleme in seiner Ehe und sein Land schließlich buchstäblich an den Rand des Ruins.“

Sitz der ansbachischen Falknerei war zuerst Triesdorf und später dann zusätzlich Gunzenhausen.

War die Falkenjagd für den Markgrafen von Ansbach wirklich nur Hobby? Tatsächlich muss man den Markgraf als Fürsten betrachten, als Ersten Politiker seines Territoriums. Und die Falkenjagd war ein Mittel, um sich mit anderen Fürsten und anderen Politikern zu treffen und zu messen. Dass Markgraf Carl beim Besuch seines Schwiegervaters Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg und König in Preußen zu Triesdorf eine Falkenjagd veranstaltete, zeigt die Dimension der Unternehmung. Wahrscheinlich wollte Markgraf Carl seinem Schwiegervater dadurch verdeutlichen, dass die Führung im gemeinsamen Haus Hohenzollern noch nicht ausgemacht ist.

Am 1. August 1741 fiel die Grafschaft Sayn-Altenkirchen an das Fürstentum Ansbach. Die kleine Grafschaft im Westerwald kam aus einer Erbschaft weit entfernter Verwandten an den Markgrafen. Zur Huldigung fuhr Carl Wilhelm Friedrich selbst dorthin. Carl Heinrich Ritter von Lang schreibt in seinem Aufsatz „Geschichte des vorletzten Markgrafen von Brandenburg-Ansbach (Carl Brügel: Ansbach 1848) nahezu verwundert: „Der Markgraf selber begab sich am 5. Oktober von Triesdorf aus dahin, um am 7. Oktober die feierliche Huldigung einzunehmen, während die Markgräfin ihrem geliebten vaterländischen Berlin zueilte. Im Gefolge des Fürsten befanden sich die glücklichen Günstlinge, der Oberst=Reisestallmeister v. Schenk und der Falkenmeister v. Heidenab, der Sekretär Holle, der Kammerdiener Binder, der Kammer=Courier Ritter und der ehemalige Feuchtwanger Burgermeister und lustige Rath Wünschenmayer, der durch die Künste der Höflinge zum Narren gemacht, überall in einer ungeheuern Allonge=Perücke, und mit einem kolossalen Kammerherrnschlüssel und erdichteten Orden behängt, daher stolzierte. Am 15. Oktober wurde dem Kurfürsten von Köln ein Besuch in Bonn abgestattet.“

Bei dem ganzen Vorgang fällt auf, dass der evangelisch-lutherische Markgraf – selbst Bischof – und sein Falkenmeister Ernst Wilhelm Anton von Heydenab gemeinsam den Kurfürsten Clemens August von Baiern besuchen und somit den katholischen Erzbischof von Köln. Er, der Bruder des künftigen Kaisers Carl VII. und aus dem mit Hohenzollern und Habsburg konkurrierenden Haus Wittelsbach, war ein ebenso großer Falkner wie der Markgraf.

Leider wissen wir heute nicht, was während des ansbachischen Besuchs in Bonn besprochen wurde. Tatsache ist aber, dass das Jagdschloss Falkenlust des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs Clemens August nur wenige Jahre vorher fertiggestellt wurde (1737). Architekt war der berühmte kurbayerische Hofbaumeister François de Cuvilliés. Es fällt schwer anzunehmen, dass die beiden Spitzenpolitiker sich nur über Falken und andere Vögel ausgetauscht haben. Wahrscheinlich wurde hierbei auch Politik gemacht und Beschlüsse besiegelt. Somit können wir der Falkenjagd einen staatstragenden Charakter zusprechen. Und den Markgrafen Carl als Staatsmann ansprechen. Denn gleichzeitig war die Ehefrau des Markgrafen, Friederike Louise, bei ihrem Bruder, dem König Friedrich II. in Preußen. Wahrscheinlich wurde hierbei auch nicht nur über die Musik gesprochen, sondern ebenfalls Politik gemacht. Alles ist Kultur, alles ist Politik.

Markgraf Alexander und der Hoftiroler Peter Prosch

Im Jahr 1769 besuchte Peter Prosch den Markgrafen Alexander in Ansbach.

In seiner Autobiographie schreibt Prosch:

„So zogen wir das Chaisel eine Stunde und hielten zu Anspach bei der Residenz vorbei, das Posthorn an der Seite und die Peitsche in der Hand, zum Schwarzen Bärenwirt unsern Einzug.
Der Markgraf erfuhr das bald. Dem andern Tag kam ich nach Hof und küßte dem Markgrafen und die Markgräfin die Hand, welche mich gleich fragten, was meine Pferde machten. Ich erzählte ihm alles, wie es mir ergangen. Der Markgraf lachte darüber und sagte. >Das geschieht nicht umsonst; denn ich kenne dich.< Der Hof ging nach Drießdorf, und ich auch mit.“1

Mit Drießdorf ist natürlich Triesdorf gemeint, der Landsitz und privater Wohnsitz des Markgrafen. Peter Prosch war Hoftiroler, also Hofnarr, stammte aus Ried im Zillertal und war dort eigentlich Wirt, vor allem war Prosch aber reisender Handschuhhändler.

Zu seinen Kunden zählte auch der Markgraf Alexander von Brandenburg-Ansbach. Diesen Besuch des Hoftirolers am Ansbacher Hof entwickelte der Schriftsteller Gerd Scherm aus Binzwangen als Sujet für sein Theaterstück „Alexander der letzte Markgraf“, welches als Auftragsarbeit des Theaters Ansbach am 19. März 2010 dort uraufgeführt wurde.

Wie Gerd Scherm in seinem Textbuch schreibt, war Prosch vor allem aber Theriak-Händler.

Scherm: „Theriak waren die >Schwedentropfen< des Barock und Rokoko mit teilweise bis zu 300 verschiedenen Ingredienzien.
Wesentlich für die Wirkung war neben den Kräutern und dem Alkohol das beigemischte Opium. Gerade für die ständig von Zahnschmerzen geplagten Menschen war Theriak ein Segen.2

Litt also Markgraf Alexander an ständigen Zahnschmerzen? Tatsache ist jedenfalls, dass Markgraf Alexander einen Zahnarzt und Oralchirurgen beschäftigte. Wie Dieter R. Werzinger in seinem Buch „Die zollerischen Markgrafen von Ansbach“ schreibt, handelte es sich in den Jahren 1772 bis 1776 dabei um den Hof-Zahn-Chirurgus Martegaza del Bene.3

1 LEBEN UND EREIGNISSE DES PETER PROSCH eines Tyrolers von Ried im Zillerthal, oder Das wunderbare Schicksal Geschrieben in den Zeiten der Aufklärung, hg. von Karl Pörnbacher, Kösel-Verlag: München 1964, S. 186

2 Gerd Scherm, Alexander der letzte Markgraf, Books on Demand: Norderstedt 2009, S. 119

3 Dieter R. Werzinger, Die zollerischen Markgrafen von Ansbach, Verlag Degener & Co.: Neustadt/Aisch 1993, S. 180

Die fürstliche Unternehmerin

Markgräfin Friederike Louise im Blauen Schloss zu Obernzenn, dem Stammsitz der Herren von Seckendorff. Foto: Alexander Biernoth, Ansbach.

UNTERSCHWANINGEN/WEIDENBACH – Über die Markgräfin Friederike Louise von Brandenburg-Ansbach, geborene Prinzessin in Preußen, legte nun der Würzburger Historiker und Autor Dr. Arno Störkel eine Biografie vor, die es in sich hat:

als Prinzessin vom Vater misshandelt, als Ehefrau ungeliebt, als Schwester unbeachtet und um ihr väterliches Erbe geprellt. Die Markgräfin als Opfer der Verhältnisse im 18. Jahrhundert, ohne eigene Handlungsspielräume. Kurz: Friederike Louise, die unglückliche Markgräfin.

Allerdings stellt sich die Frage, ob dieses Bild wirklich zutrifft.
Immerhin erkennt der aktuell beste Kenner der Ansbacher Markgrafen Geschichte ihre Rolle als wichtige Arbeitgeberin an.

Tatsächlich war Friederike Louise eine fürstliche Unternehmerin. Und nicht nur das: Sie war erfolgreich.

Während ihre Schwester Wilhelmine in Bayreuth das Geld lediglich in den Konsum steckte, investierte Friederike Louise in ihre Betriebe in Unterschwaningen und Weidenbach. Somit ist es kein Wunder, dass sie am Ende ihrem Sohn Alexander eine reiche Erbschaft hinterlassen konnte.

Friederike Louise wird geboren am 28. September 1714 in Berlin. Sie ist die zweite Tochter des preußischen Königspaars König Friedrich Wilhelm I. in Preußen und seiner Frau Sophie Dorothea von Hannover. Während ihre beiden Geschwister – Wilhelmine von Bayreuth und Friedrich der Große – in den Fokus der Mutter geraten, die eine Doppelhochzeit mit dem englischen Königshaus plant, wird Friederike „ein Liebling des Vaters“ (Arno Störkel).

Für den König Friedrich Wilhelm war Plusmachen eine königliche Sache, Geld einfahren und nicht Geld ausgeben, auf Kredit leben und den Kreditgebern ausgeliefert sein. Wir können davon ausgehen, dass Friederike Louise die Liebe zum Geld von ihrem Vater gelernt hat.

Geld war es auch, das ihr eine frühe Heirat bescherte. Das Fürstentum Ansbach, ebenfalls aus der fränkischen Linie der Hohenzollern wie das Königtum Preußen – war pleite und brauchte dringend Geld. Eine Hochzeit zwischen Ansbach und Preußen, zwischen Markgraf Carl Wilhelm Friedrich und Prinzessin Friederike Louise wurde arrangiert.
Drahtzieher auf preußischer Seite, so Störkel, war Friedrich Heinrich Graf von Seckendorff, auf ansbachischer dessen Neffe Christoph Ludwig von Seckendorff und Herr von Brehmer, Graf Castell aber dagegen.

Die Braut bekam nicht nur eine hohe Mitgift, sondern der Bräutigam auch ein gewaltiges Darlehen: 200.000 Taler oder – umgerechnet – 300.000 Gulden.

Da der Markgraf Carl der einzige Erbe aus dem Hause Ansbach war, bekam Preußen als Sicherheit mögliche Zugriffsrechte auf das Fürstentum Ansbach, falls Friederike Louise keine Söhne gebären würde.
So kam es schließlich auch, allerdings mit Verzögerung: Erst 62 Jahre später, in der darauf folgenden Generation. Ihr Sohn Carl August, der Erbprinz, stirbt mit vier Jahren, der zweite Sohn, Christian Friedrich Carl Alexander, hatte keine Kinder.

Also: Im Alter von 14 Jahren heiratet Friederike Louise. Eine Woche lang dauern die Feierlichkeiten, die sich zwischen der Abkündigung in der Garnisonskirche von Potsdam am 22. Mai bis zur Auskleidung („Braut und Bräutigam zu Bette bringen“) am 30. Mai 1729 in Berlin erstrecken.
Mit der Huldigung ihres Mannes, des Markgrafen Carl, am 28. Juli 1729 auf dem Marktplatz in Ansbach (heute Martin-Luther-Platz), war sie dann endgültig offizielle Markgräfin von Ansbach.
Genau ein Jahr später kommt der König Friedrich Wilhelm zu Besuch, um die Tochter zu sehen und um sich über die Rückzahlung seines Darlehens zu erkundigen.
Was er sieht, gefällt ihm nicht. Denn zwischen dem Mittagessen auf dem schönen Marktplatz in Feuchtwangen und der Hirschjagd bei Crailsheim gibt der König seinem Schwiegersohn gute Ratschläge zum „besseren Wirtschaften“.

Wie allerdings Friedrich Heinrich Graf von Seckendorff an den kaiserlichen Hof in Wien schreibt, verlässt der König nach einer Falkenjagd in Triesdorf das Fürstentum Ansbach nicht ohne vorher noch kurz Station in Schwaningen zu machen. Klar, seine Tochter erzählte ihm wahrscheinlich schon von ihrem Projekt, ihren künftigen Witwensitz zu einem Mustergut, einer ertragreichen Ökonomie, auszubauen.
Es ging hier nicht um Repräsentation allein, es ging hier vor allem ums Geld verdienen, „Plusmachen“, ganz im Sinne des Vaters.

Ob dies gelang, scheint nach dem Urteil von Arno Störkel nicht gewiss zu sein. Denn Schwaningen „wurde Spielwiese und später auch echter Wirtschaftsstandort“. Besonders ging es hier um die von ihr gegründeten Schlossbrauerei. „Mit Bier wurde im Fürstentum eine Menge Geldes gemacht, denn es war der gewöhnliche Trunk des gemeinen und mittleren Standes.“ Besser, um die Brauereien: Es kam noch eine zweite in Weidenbach dazu.

Denn eigentlich geht es hier um eine moderne Wirtschaftsgeschichte von Absatz und Wirtschaftswachstum, was natürlich ein Historiker – er ist ja kein Betriebswirt – so nicht sieht.

Die zahlreichen Falkner in Triesdorf, dem Sitz der von Markgraf Carl Wilhelm Friedrich neu aufgebauten Falknerei im heutigen Roten Schloss, hatten großen Bierdurst. Der Marketender zu Triesdorf baut sich in Weidenbach ein neues Haus und schenkt Bier aus Schwaningen aus. Also Bier von Ihrer Hoheit, der Markgräfin. Weil dort wahrscheinlich die Falkner verkehren, heißt das Lokal bald „Gasthaus zum Falken“.

Weil aber der Absatz so erheblich ist, gründet der Markgraf in Weidenbach-Triesdorf, auf halber Strecke zwischen Weidenbach und Triesdorf also, eine eigene Brauerei. Vielmehr, er lässt gründen. Der Auserwählte ist ein Günstling, der Obristfalkenmeister Ernst Anton Wilhelm von Heydenab. Dazu lässt er eigens die neue Brauerei an die Wasserleitung aus dem Wald bei Großbreitenbronn (Tiergarten) anschließen.

Und wie reagierte die Markgräfin? Zwischenzeitlich, nachdem der Sitz der Falknerei nach Gunzenhausen verlegt worden ist, jedenfalls dort ein zweites Falkenhaus gebaut wurde, beliefert sie auch dort den Markt: Das Gunzenhäuser Gasthaus zum Falken.

Schließlich, fast zwanzig Jahre später, kauft sie das Konkurrenzunternehmen in Weidenbach auf. Und lässt, damit die Biertrinker gut über den Sommer kommen und reichlich Gerstensaft fließt und Gewinne sprudeln, einen gewaltigen Felsenkeller im Triesdorfer Tiergarten graben. Denn vor der Erfindung der Kältemaschine von Carl Linde fand die Bierbrauerei nur von Michaeli bis Georgi statt (23. April bis 29. September). Das Bier aus dem Keller heißt Lagerbier, heute auch Kellerbier.

Insgesamt also eine unternehmerische Entscheidung: Die Markgräfin als Unternehmerin!

Leider hat Arno Störkel diese spannende Geschichte nicht erzählt, viel zu sehr war er damit beschäftigt, Friederike Louise als traurige Gestalt und Opfer der Umstände zu zeichnen. Da er dennoch sehr fleißig Quellen gesucht und gefunden hat, diese auch akribisch notierte, kann der Leser seines Buchs sich auf die Spurensuche einer eigenständigen Frau machen.

Biografie über Markgräfin Friederike Louise

ANSBACH – Dr. Arno Störkel aus Würzburg stellte nun in der Schlossbiblitothek Ansbach seine lang ersehnte Biografie „Friederike Louise. Prinzessin in Preußen – Markgräfin von Ansbach“ vor. Die Fürstin wurde am 28.9.1714 in Berlin geboren, heiratete 1729 den Ansbacher Markgrafen Carl, pendelte zwischen Ansbach und Triesdorf und starb 1784 auf ihrem Witwensitz Unterschwaningen. In Unterschwaningen wohnte Friederike Louise seit 1765 dauerhaft. Als ihr Vater König Friedrich Wilhelm sie ein Jahr nach der Heirat im Fürstentum Ansbach besuchte, sah er sich schon das künftige Projekt „Schwaningen“ seiner Lieblingstochter an, wie der kaiserliche Gesandte Friedrich Heinrich Graf von Seckendorff eigens nach Wien meldete. Tatsächlich besaß die Markgräfin in Unterschwaningen neben dem fürstlichen Schloss und Hofgarten vor allem ihre Ökonomie mit Brauerei mit Zweigbetrieb in Weidenbach-Triesdorf.

Markgräfin Friederike Luise, Lieblingstochter des Soldatenkönigs

Friederike Luise Markgräfin von Ansbach | Prinzessin von Preussen | Hohenzollern

Friederike Luise war die Lieblingstochter ihres Vaters Königs Friedrich Wilhelm I. in Preußen.

Von klein auf war sie von ihrem Vater auf Plusmachen getrimmt. Heute würde man sagen, sie bekam ihre betriebswirtschaftliche Neigung in die Wiege gelegt.
Mit ihrer Heirat mit dem Ansbacher Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich wurde ihr der Witwensitz Unterschwaningen zugesprochen, den sie stolz ihrem Vater 1730, also ein Jahr nach der Hochzeit in Berlin, bei seinem Besuch in Ansbach und Triesdorf, außerhalb des Protokolls präsentierte.
Dies schreibt zumindest der kaiserliche Botschafter Friedrich Heinrich Reichsgraf von Seckendorff verwundert in seinem Reisejournal nach Wien.

In Unterschwaningen richtete sie ihr Mustergut ein, ließ eine Hofkirche bauen und ihr Schloss erweitern.
1765 zog sie schliesslich samt ihrem Hofstaat von Ansbach nach Unterschwaningen um. Friederike Luise erweiterte auch die Schlossbiblbllothek, die ihre Schwiegermutter Christiane Charlotte im Alten Schloss Unterschwaningen anlegte.

Besondere Interesse zeigte sie hierbei für Ökonomie und Musik.

Friederike Luise Markgräfin von Ansbach | Prinzessin von Preussen | Hohenzollern

Markgräfin Friederike Luise spielte selbst Klavier.
Als der Hofkomponist ihres Bruder König Friedrich der Große, Carl Philipp Emanuel Bach 1753 ein Lehrbuch zur Klaviermusik vorstelllte, zögerte Friederike Luise nicht lange, um nach Berlin zu reisen und wahrscheinlich den Urheber des Klavierlehrbuchs, welches heute noch eingesetzt wird, persönlich kennenzulernen.
Auf dieser Reise entstand das Gemälde von Antoine Pesne von ihr, welches heute im Leipziger Museum für bildende Kunst von ihr hängt.

Das Fürstentum Ansbach mit der Haupt- und Residenzstadt Ansbach

Ansbach oder Onolzbach war über Jahrhunderte hinweg Hohenzollernresidenz,  des gleichnamigen Fürstentums.

Für das heutige Aussehen des Schlosses ist Markgräfin Christiane Charlotte verantwortlich, die nach dem Schlossbrand 1709 vornehmlich mit eigenem Geld, den Wiederaufbau maßgeblich vorantrieb. Sie war ja eine Tochter des Herzogadministrators Friedrich Carl von Württemberg. Der bedeutende Architekt Leopoldo Rettÿ stellte die Residenz 1738 für ihren einzigen Sohn  Markgraf Carl Wilhelm Friedrich fertig.

Heute ist dort die Regierung von Mittelfranken untergebracht, außerdem können Besucher die Prunkräume des Schlosses besichtigen.  Zur Bachwoche Ansbach finden im dortigen Festsaal grossartige Konzerte statt.

Markgräfin Christiane Charlotte von Brandenburg-Ansbach, Mutter des Markgrafen von Ansbach|Hohenzollern.
Markgräfin Christiane Charlotte von Brandenburg-Ansbach und ihr Sohn Markgraf Carl Wilhelm Friedrich | Hohenzollern

Besonders sehenswert ist die Ausstellung der Porzellansammlung der Markgräfin Friederike Luise, der Ehefrau Carl Wilhelm Friedrichs.  Eine Tochter des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. – dem Soldatenkönig,  sie legte Wert auf ihren Titel „Königliche Hoheit“.

Die tüchtige Prinzessin, gründete einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb, auf Ihrem Lehenssitz , dem späteren Witwensitz, Unterschwaningen, sowie eine Brauerei und kaufte sich noch den Konkurrenzbetrieb in Weidenbach-Triesdorf des Obristfalkenmeisters* Ernst Wilhelm Anton von Heydenab hinzu.

Der Bruder der Markgräfin wurde 1740 König Friedrich I. in Preußen – genannt Friedrich der Große oder Alter Fritz .

Markgraf Carl Wilhelm Friedrich gründete mit der Mühlknechtstochter Elisabeth Wünsch, aus der Weinzierleiner Mühle bei Rosstal, eine Nebenfamilie.

Elisabeth Wünsch, die in jener Zeit in der Hofapotheke in Ansbach (heute Maximilianstr. 31) arbeitete, wo sich die Höflinge bis 1735 ihre „Arzeneyen“ kostenlos abholen konnten.
Die Hofapotheke lag auf dem Weg nach Triesdorf. Der Hofmarschall Franz Bernhard von Seckendorff-Gutend und der Kammerherr und Ritterrat des Kantons Altmühl Philipp Albrecht Ernst Schenk von Geyern, hatten den Markgrafen auf die junge Frau aufmerksam gemacht, die laut Memoiren der Erbprinzessin Wilhelmine von Bayreuth bereits im Herbst 1732 im Schloss lebte.

Ursprünglich sollte die Familie Falkensten heißen, der Kaiser akzeptierte den Namen nicht. Ein neuer Name wurde rasch gefunden, sodann hiess diese Nebenlinie: Falkenhausen.

Der Bruder Elisabeths, Andreas Wünsch, wurde  der Wirt des Leidendorfer Torhauses im markgräflichen Jagd- und Landsitz Triesdorf.
Unter Markgraf Carl Wilhelm Friedrich war Triesdorf Sitz der Falknerei, die er neu organisierte und später teilweise nach Gunzenhausen verlegte, wie auch das Haupt- und Landgestüt.

Heute sind die Herren und Freiherren von Falkenhausen die einzigen Nachfahren der Markgrafen von Ansbach, mit ihrem Stammsitz Wald bei Gunzenhausen, in unmittelbarer Nähe des Altmühlsees.

*Die Falkenjagd war des Markgrafen größte Passion. Er unterhielt ein Falkenkorps von 51 Personen, vom Obristfalkenmeister über die Falkenmaler bis zum Falkenjungen. Er ließ die sogenannten Falkentaler prägen und stattete sein Jagdschlösschen in Gunzenhausen mit Falkenkacheln der Crailsheimer Manufaktur aus. „Neben den Kaisern Joseph I. und Karl VI. und dem Kurfürsten Clemens August, Erzbischof von Köln, ist es vor allem der ansbachische Hof unter Markgraf Carl Wilhelm Friedrich gewesen, der die Falknerei zu einem ihrer glanzvollsten Höhepunkte in Deutschland führte.“